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Der ROFAN-KURIER hat eine Langzeit-Messung der elektrischen und magnetischen Felder der 110-kV-Leitung in Kramsach beauftragt. Diese zeigt: Die TIWAG/TINETZ überschreitet mit den EM-Feldern alle von Umwelt-Medizinern geforderten Vorsorge-Werte!

TIROL/KRAMSACH Der anerkannte Umwelt-Analytiker Dr. Ing. Dietrich Moldan bezeichnet die in Kramsach in der Nähe der 110-kV-Leitung der TIWAG/TINETZ gemessenen Werte als „sehr hoch“ und bezieht sich dabei auf den aktuellen „Stand der Wissenschaft“ sowie auf ein Gutachten des Umweltmediziners der Landesregierung Salzburg, Dr. Gerd Oberfeld. Alle geforderten Vorsorge- oder in der Fachsprache „Beurteilungs-Werte“ sieht er überschritten.
TIWAG und TINETZ verletzen hier dennoch keine einzige österreichische Regelung. Denn echte Grenzwerte gibt es laut Dr. Moldan für Österreich nicht! Es existiere lediglich der Entwurf einer Norm, der jedoch von der Ärztekammer abgelehnt worden sei! Wo die Politik wegschaut und die Bürger uninformiert sind, ist es mit der Gesundheits-Vorsorge nicht weit her. Die TIWAG/TINETZ arbeitet indessen  mitten im Dorf immer noch mit einer 110-kV-Leitung aus dem Jahre 1938. Diese hängt auch über der Volksschule. Auch die kleineren 20kV-Leitungen stehen in Kramsach noch. Dabei könnte man über 1.000 Betroffene durch eine Verlegung oder durch Eingraben der Leitung von der Strahlen-Belastung befreien. Dass Forscher und Mediziner vor gesundheitlichen Gefahren durch die elektro-magnetische Strahlung warnen, interessiert in Tirol offenbar niemand.
Auf Anfrage einer lokalen Initiative kommen von der TIWAG/TINETZ in etwa Antworten wie: „ein Neubau sei derzeit nicht geplant“ oder: „man wolle die Versorgung sicherstellen“.  Wie „sicher“ die Versorgung durch Freileitungen ist, hat sich diesen Winter in Osttirol gezeigt. Und „versorgen“ können TIWAG/TINETZ auch mit Leitungen, die nicht über Schulen oder Wohnhäuser gespannt sind.

Grenzwert für Bildschirme, TIWAG strahlt ohne Limit

Dabei gibt es bereits Grenzwerte für elektro-magnetische Felder: Und zwar für Bildschirme. Hier wird der Arbeit-Nehmerschutz aktiv. Bildschirme dürfen in 30 cm Entfernung einen Wert von 200 Nano-Tesla (nT) nicht überschreiten. Doch diesen Wert kann man in Kramsach in den meisten Gebäuden in Leitungs-Nähe nicht einhalten. Denn die 110-kV-Leitung „überstrahlt“ alle Bildschirme teils um ein Vielfaches! Die vom ROFAN-KURIER in Auftrag gegebenen  Langzeit-Messung zeigt: Die Starkstrom-Leitung produziert noch in 15 Metern Entfernung Strahlungen bis zu 1.100 nT Spitzen-Wert. Also fast das sechsfache des vom Arbeitnehmer-Schutz vorgeschriebenen Wertes. Laut Bericht von  Dr. Moldan heißt es: „Die vorliegenden Feldstärken bei 50 Hz (der 110-kV-Leitung, Anmerkung) sind unter Heranziehung eines Beurteilungswertes von 100 nT als sehr hoch einzustufen.“ Umweltmediziner raten dazu, im Schlaf- oder Dauer-Aufenthaltsbereich 100 nT (Mittelwert) nicht zu überschreiten. Ebenfalls als „sehr hoch“ bezeichnet Moldan die elektrischen Felder.

Bürger-Schutz? Fehlanzeige...

In Amerika hat der Kongress die Empfehlung herausgegeben, eine Dauer-Belastung der Bürger von über 200 Nano-Tesla (nT) nicht zu überschreiten. In Österreich dürfen neue 380 kV-Leitungen maximal 1.000 nT nicht überschreiten. Dennoch werden in Kramsach beide Werte gebrochen.


ROFAN KURIER Info

Umwelt-Mediziner wie Dr. Gerd Oberfeld fordern 100 Nano-Tesla (nT) magnetische Strahlung und 10 Volt/m (V/m) elektrische Strahlung als Bezugswert. Messergebnis in Kramsach in 15 m Entfernung: Bis 1.100 nT und bis 250 V/m...
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